Bloß weg! Ihr zweites Standbein im Ausland
10. November 2010Das neue Buch von Günter Hannich bietet eine Alternative zu Frust bei der Arbeit, steigenden Steuern, und die Bedrohung durch Krisen. Der Autor erwartet, daß sich die Situation in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen wird: Die Einkommen werden sinken, Krisen, wie auch die Bedrohung durch Kriege und Terror zunehmen. Durch ein zweites Standbein im Ausland gewinnen Sie demgegenüber Freiheit und Unabhängigkeit. Um dieses Projekt zu verwirklichen ist es notwendig, sich sowohl mit den Vor- und Nachteilen als auch den Anforderungen an ein Auslandsdomizil zu beschäftigen. Checklisten und ausführliche Informationen in diesem Buch erleichtern den Schritt zum neuen Domizil. Dabei geht es dem Autor nicht darum „auszusteigen“, sondern eine sichere Alternative aufzubauen. Den wenigsten ist dabei bekannt, daß ein sicherer Platz im Ausland keineswegs teuer sein muß und im Prinzip jedem offensteht.
Probekapitel:
Die Entscheidung zum Auswandern ist immer eine sehr individuelle. Den einen locken bessere Klimabedingungen in einem fernen Land, der andere will nur vor den Unterhaltsforderungen seiner geschiedenen Ehefrau Reißaus nehmen. Dazu kommen jedoch auch eine Reihe von „objektiven“ Gründen, die ein zweites Standbein im Ausland nahelegen.
Sich verschlechternde Lebensbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten sind dabei die Hauptargumente. Dahinter verbergen sich für viele schlechtere Arbeitsmarktchancen in Mitteleuropa, bei einer gleichzeitig steigenden Erwerbslosenzahl, sowie immer noch zunehmende Steuer- und Abgabenbelastungen.
Der Druck am Arbeitsplatz ist dabei immer deutlicher als „Peitsche“ zu spüren ist. Dazu kommt außerdem ein wachsender Frust über die oftmals sinnlose Tätigkeit, zu der man gezwungen wird. Unter diesen Gesichtspunkten verliert Deutschland ständig an Lebensqualität. So ergab eine Untersuchung der UNO, daß Deutschland nur noch an 17. Stelle bei den Lebensbedingungen weltweit steht.
Hinzu verstärkt sich in neuer Zeit auch die Gefahr, daß die uns in der Vergangenheit vorgegaukelte „Sicherheit“ sich schnell in ihr Gegenteil verwandeln könnte, nämlich in Unfreiheit und Abhängigkeit. Dies wird umso wahrscheinlicher, als vor allem die Industriestaaten zunehmend in Terroranschläge und Kriege verwickelt werden. Schein-Sicherheit bedeutet darüberhinaus meist auch einen Verlust der persönlichen Freiheit. Seitdem durch den Terroranschlag von New York am 11. September 2001 deutlich wurde, daß unsere Zivilisationswelt auf einem doch recht brüchigen Fundament ruht, ist die Frage nach einem sicheren Platz auf der Welt dringender denn je.
Nahezu alle Reichen und Superreichen der Welt haben inzwischen, unbemerkt von der Öffentlichkeit, schon ein zweites Standbein in scheinbar und tatsächlich sicheren Staaten aufgebaut. In diesen Kreisen glauben viele schon lange nicht mehr an eine Aufwärtsentwicklung in Mitteleuropa, geschweige denn an so etwas wie Stabilität und Sicherheit. Es scheint beinahe so, als ob man die Bevölkerung absichtlich in trügerischer Sicherheit wiegen möchte – vielleicht, um sein sicheres Plätzchen für sich allein haben zu können.
Wer die Geschichte studiert, kommt fast unweigerlich zu dem Schluß, daß die vielen Ungleichgewichte weltweit beinahe zwangsläufig im Zusammenbruch enden müssen. Dann werden die „reichen“ Staaten mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte und ihrer Abhängigkeit vom Ausland ungleich schwerer zu leiden haben als dünnbesiedelte, heute „arme“ Nationen mit weitgehender Selbständigkeit.
Das Ziel vieler Auswanderer ist es dabei, einmal diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen und zum zweiten einen Ort zu finden, an dem langfristig bessere Lebens- und Überlebenschancen gegeben sind als in Mitteleuropa. Dabei geht es oft gar nicht um das wirkliche „Auswandern“, sondern darum, sich ein sinnvolles zweites Standbein im Ausland aufzubauen – für alle Fälle.
Wer jedoch bessere Bedingungen finden möchte, der muß aufpassen, daß er sprichwörtlich nicht vom „Regen in die Traufe“ kommt. Um das zu vermeiden, sollten Sie sich darüber klar sein, welche Probleme Ihnen im Nacken sitzen, woher diese kommen, welche Ursachen und Entwicklungen sie haben. Erst dann können Sie daran gehen, einen Ort auf der Welt zu suchen, der von diesen Problemen weitgehend verschont sein könnte.
Wie Umfragen zeigen, ist heute nur noch eine Minderheit mit ihrer Arbeit wirklich zufrieden. Ein Indiz dafür sind die steigenden Reisen der Deutschen, um wenigstens im Urlaub noch für kurze Zeit aus dem Berufstrott rauszukommen. Allein von 1985 bis 1995 haben sich die Reisen zu Fernzielen außerhalb Europas nahezu verdoppelt. Während 1993 noch 46 Prozent das Argument „raus aus dem Alltag“ dafür nannten, waren es drei Jahre später schon 59 Prozent der Befragten. Deutlich wird dabei eine steigende Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten, vor allem am Arbeitsplatz. Sinnlos empfundene Tätigkeiten lassen oft beim besten Willen keine Erfolgserlebnisse beim Arbeitnehmer mehr aufkommen. Welchen Sinn soll denn auch beispielsweise ein Arbeiter am Fließband empfinden, der tagein, tagaus damit beschäftigt ist Schrauben anzudrehen – wie in dem berühmten Film von Charlie Chaplin „Moderne Zeiten“? Doch auch bei höherqualifizierten Beschäftigungen nimmt der Frust nicht etwa ab, sondern eher noch zu. Zwar steigt hier die Bezahlung zu, doch tröstet das oftmals nur wenig über die als Sinnlosigkeit empfundene Tätigkeit hinweg. Welchen Sinn soll etwa ein Wissenschaftler in einem Forschungsinstitut darin sehen, „Projekte“, ähnlich dem Fließbandarbeiter, zu bearbeiten, deren Unsinnigkeit schon jedem Schüler einsichtig sind? Inzwischen ist die Arbeit zu einer reinen Spezialisierung verkommen, bei der jeder von immer weniger immer mehr weiß und am Ende niemand mehr einen Überblick über das Ganze hat. Wer heute allerdings Karriere machen will, von dem wird erwartet, daß er nicht nach links und nicht nach rechts schaut, sondern den von anderen vorgegebenen Weg schnurstracks nach oben geht. Wer die Schmalspurbahn verläßt ist heute schnell uninteressant. Ähnlich erging es dem Autor, als er sich nach neunmonatiger selbständiger Tätigkeit wieder bei einem großen Konzern bewarb und ihm gesagt wurde, daß wer mehr als einige wenige Monate aus seiner bisherigen Tätigkeit draußen wäre, für den Arbeitsmarkt „abgeschrieben“ sei. Da interessierte dann weder ein sehr guter Diplom-Abschluß mit Auszeichnungen, noch die zehnjährige Berufserfahrung. Dem Autor konnte es darüberhinaus nie einleuchten, warum andere über einen erheblichen Teil seiner Lebenszeit beliebig verfügen können, welche damit sogar zur Handelsware wurde.
Viele trösten sich heute damit, daß es „schon immer so gewesen sei“ und „man eh nichts machen könne“ – schließlich brauche man ja das Geld, um sich im teuren Deutschland den Mindest-Lebensstandard aus eigenem Haus (samt hohem Schuldenberg), großem Auto (verbunden mit hohen Kosten) und zwei Exklusiv-Urlauben (wieder mit Streß und Kosten) leisten zu können. Dazu kommen dann vielleicht noch obligatorische Skiwochenenden und Fitnesscenter-Aufenthalte, die mit der dazugehörigen ständig wechselnden Modetrends noch mehr Geld verschlingen. Die Werbung tut auch noch ihr übriges, um den Wunsch nach Freiheit auszuschlachten und zum Schein zu befriedigen. Langfristig jedoch können auch diese Luxusbefriedigungen meist nicht über die Sinnlosigkeit am Arbeitsplatz – der man einen Großteil seiner Lebenszeit opfert, hinwegtrösten. Im Gegenteil: Wie bei einer Droge werden immer mehr Ersatzbefriedigungen nötig, die wiederum immer mehr Geld verschlingen, was die Abhängigkeit vom unbeliebten „Job“ noch mehr verstärkt. Ähnlich verhält es sich bei denen, die ihr eigentliches Leben auf „später“, auf das Rentenalter, verschieben. Meist ist dann im Alter der Großteil der Lebenskraft verbraucht und man ist oft nicht mehr imstande, noch etwas Sinnvolles fertig zu bringen. Was immer wieder vergessen wird, ist die Tatsache, daß am Ende des Lebens niemand etwas wird mitnehmen können, und daran ändert auch ein sehr hohes Einkommen nichts daran. Für ein zufriedenes Leben zählt letztlich auch nicht, wieviele Autos welcher Preisklasse man gehabt hat, sondern mehr, welche Erfahrungen Sie selbst gemacht haben.
Ganz schlimm sieht es durch die heutige Arbeitsform in den Familien aus: Wie eine LBS-Studie im Jahr 2002 ergab, versucht ein Großteil der Familienväter nach der Geburt des ersten Kindes, seine Arbeitsleistung zu steigern. Im Schnitt werde dann zehn Stunden mehr gearbeitet, bei Führungskräften noch wesentlich mehr. Die Väter wollten auf keinen Fall ihren Job verlieren und möglichst die Karriereleiter hinaufklettern, deshalb geraten sie unter einen enormen Druck. Bei den meisten scheitere dann die Beziehung. So gaben 90 Prozent der Befragten an, nicht mehr genügend Zeit füreinander zu haben, die Hälfte berichtete von Verstimmungen und Spannungen, Depressivitätswerte wie Unwohlsein und Niedergeschlagenheit erreichten bedenkliche Höhen.
Auch diejenigen, welchen die Arbeit heute noch Spaß macht und die noch nicht unter dem Arbeitsdruck leiden, müssen sich fragen, wie es in Zukunft mit dem Erwerbsleben weitergehen wird. Wird es so bleiben wie heute, wird es besser oder schlechter?
Die Unternehmen unter Druck
Die Bedingungen bei der Arbeit hängen mittelbar oder unmittelbar mit der Entwicklung der Gesamtwirtschaft, bzw. der Unternehmen zusammen. Geht es den Betrieben gut, entwickeln sich Umsätze und Gewinne positiv, so wird dies auch automatisch zu einem besseren Arbeitsklima führen. Umgekehrt, wenn es den Firmen zunehmend schlechter geht, wenn der Wettbewerb schärfer wird, dann wird sich dieser Druck auch auf die Arbeitnehmer auswirken. Um also zu klären, wie sich die Arbeitsbedingungen in Zukunft entwickeln werden, ist es ratsam, sich zunächst die Entwicklung im Durchschnitts-Unternehmenssektor anzusehen.
Ein guter Indikator dafür, wie es um die Firmen bestellt ist, zeigt sich in einer Zunahme der Insolvenzen: Gingen noch im Jahr 1991 hierzulande nur 8.800 Unternehmen bankrott, waren es im Jahr 2000 schon über 28.000. Für das Jahr 2001 wurde laut dem Creditreform-Verband schon eine weitere Zunahme auf nahezu 40.000 Pleiten erwartet.
Als häufigster Grund für Unternehmensbankrotte werden unbezahlbare Schulden, also ein hoher Fremdkapitalanteil genannt. Die Zahlen hier lassen wenig Gutes erwarten: In der mittelständischen Industrie, welche den Großteil der Arbeitsplätze stellt, beträgt die Fremdkapitalquote im Schnitt schon 93 Prozent – bei Kleinunternehmen sogar 97 bis 99 Prozent. Das bedeutet, daß die Betriebe zum Großteil nur durch Schulden finanziert sind und unter hohen Kapitalkosten zu leiden haben. Die Unternehmen kommen damit schon bei kleinen Umsatzrückgängen unter Druck und können ihre Schulden nicht mehr bedienen. Der Bund der Selbständigen (BdS) gab darüberhinaus bekannt, daß nur noch die Hälfte der Firmen überhaupt schwarze Zahlen schreibe. Nicht einmal jeder zweite Betrieb kann überhaupt noch langfristige Pläne entwerfen und 50 Prozent der Unternehmen fühlen sich durch Freihandel und schärferen Wettbewerb unter Druck gesetzt. Dieser Druck wird sich selbstverständlich wieder auf das Betriebsklima und die Arbeitsbedingungen der Angestellten negativ auswirken. Nicht viel besser sieht es bei den Großkonzernen aus: Allein in den ersten neuen Monaten des Jahres 2001 blieben den größten Unternehmen gerade 2,6 Prozent des Umsatzes als Nettogewinn übrig, während es im Vorjahreszeitraum noch 4,6 Prozent gewesen waren.
Diese Zahlen sollen erst einmal genügen. Deutlich wird daran die Dramatik und Tendenz in der Wirtschaft deutlich. Damit einhergehend wird sich auch das Arbeitsklima für die Angestellten in Zukunft verschlechtern. Die Schuld trifft hier auch nicht den Unternehmer, sondern das Gesamtsystem, welches zu diesen Zuständen zwingt.
Weil der Druck auf die Betriebe immer stärker wird, sind diese dazu gezwungen zu „rationalisieren“. Das bedeutet, daß Arbeitskräfte „freigesetzt“ und die noch vorhandenen einem zunehmendem Konkurrenzdruck ausgesetzt werden. Mit der damit einhergehenden steigenden Arbeitslosigkeit nimmt die Angst im Betrieb zu, bald ebenfalls zu den Erwerbslosen zu gehören. Da dies der einzelne gerne vermeiden möchte, versucht er oft seine Kollegen auf die Entlassungsliste zu befördern und sie „anzuschwärzen“.
Das schnell zunehmende Mobbing in den Betrieben ist darauf zurückzuführen und wird mit dem immer gnadenloseren Wettbewerb, dem die Unternehmen ausgesetzt sind, parallel dazu weiter in „Mode“ kommen.
Es läßt sich also festhalten, daß in Zukunft die Freude an der Arbeit durch Konkurrenzdruck, Firmenpleiten und Mobbing im Betrieb drastisch nachlassen wird. Wer jetzt schon unter der Arbeit leidet, wird diese in Zukunft möglicherweise unerträglich finden.
Sie tun also gut daran, sich nicht zu sehr vom „Job“ abhängig zu machen und beizeiten eine Alternative aufzubauen. Wie wir später noch sehen werden, heißt die Alternative nicht den „Job hinschmeißen“ (was jedoch auch denkbar wäre, wenn bereits genügend Finanzmittel vorhanden sind), sondern ein sinnvoller Parallellauf von Job und zweitem Standbein.
Die Lage wird noch weiter durch den Staat verschärft. Ein wichtiger Punkt sind hier die explodierenden Steuern und Abgaben, welche trotz höherem Arbeitsdruck real immer weniger Verdienst den Menschen übriglassen.
…
Sechzehn Grundanforderungen an ein Zielland
Um das ideale Auswanderungsland zu finden, ist es notwendig, sich über die Anforderungen an dieses klar zu werden. Anderenfalls laufen Sie Gefahr, vom „Regen in die Traufe“ zu kommen, also eine Bedrohung gegen eine andere einzutauschen. Die Anforderungen hängen natürlich davon ab, aus welchen Gründen Sie ein zweites Standbein im Ausland aufbauen wollen. Möchten Sie dadurch Steuern sparen, mehr Geld verdienen oder für eine Krise vorsorgen? Ratsam ist es jedoch, alle diese Aspekte von vornherein zu berücksichtigen.
Welche Voraussetzungen sollte ein potentielles Auswanderungsland idealerweise erfüllen?
1) leichte Möglichkeit der Einwanderung
2) Rechtssicherheit des Eigentums
3) politische und wirtschaftliche Stabilität
4) deutschfreundliche Bevölkerung/Deutsche im Land
5) Möglichkeit des Geldverdienens/niedrige Steuern und Abgaben
6) niedrige Grundstückspreise und Lebenshaltungskosten
7) niedrige Betrugsrate/Kriminalität
8) individuell als angenehm empfundenes Klima
9) gute Infrastruktur (Straßen, Strom-/Wasserversorgung, Telefon, Internet…)
10) geringe Überwachungsinfrastruktur
11) kleine Bevölkerungsdichte
12) militärische Unbedeutsamkeit/keine ergiebigen Rohstoffvorkommen
13) Sicherheit vor Naturkatastrophen
14) keine Gefahr durch Atomkraftwerke und Industrieanlagen
15) Möglichkeit der Selbstversorgung
16) persönliche Anforderungen
…
Das zweite Standbein im Ausland – Vorgehensweise
Wie bisher deutlich wurde, gibt es gute Gründe, um sich nach einer Alternative zur alten Heimat umzusehen. Dabei sind auch die Voraussetzungen, besonders finanzieller Art, nicht zu vernachlässigen. In jedem Fall ist in der Aufbauphase mit Schwierigkeiten zu rechnen. Hier ist dann Ihr Durchhaltevermögen gefragt. Wenn jedoch das Projekt von Anfang an gut durchdacht wird, reduziert sich das Risiko, daß etwas Schwerwiegendes schiefläuft, beträchtlich.
Sind Sie sich darüber im klaren, wo ihr Traumland liegt und in welcher Region Sie in diesem Land leben möchten, stellt sich die Frage, ob Sie das Projekt alleine oder innerhalb einer Gruppe von Freunden und Gleichgesinnten starten möchten.
Eine Projektgruppe hat vor und Nachteile:
zu bedenken: Das Gemeinschaftsprojekt
Vor allem lassen sich Kosten einsparen, wenn das Auslandsdomizil als „Gemeinschaftsprojekt“ begonnen wird. Grundstücke und allgemeine Kosten werden für den einzelnen erheblich leichter tragbar, wenn mehrere Personen ein Objekt zusammen erwerben. Auch läßt sich dann leichter bei der Aufbauarbeit aushelfen und es können Preisnachlässe bei Bauunternehmen oder Zulieferern genutzt werden. Zudem wird eine Gruppe in der Regel vor Ort ernster genommen als eine Einzelperson. Auch die Frage, wie das Objekt überwacht wird, wenn eine Person nicht anwesend ist, läßt sich in der Gemeinschaft wesentlich besser organisieren als alleine. Das Objekt ist dann im Idealfall das ganze Jahr über bewohnt. Allerdings muß dann klar geregelt werden, wer zu welcher Zeit im Ausland verweilt und welche Arbeiten zu verrichten sind. Angenehmes und Lästiges muß fair aufgeteilt werden. Es darf nicht sein, daß eine Person immer nur in der unangenehmen Jahreszeit, bspw. zur Regenzeit, am Zielort ist, die anderen immer in der angenehmen Zeit – es muß gerecht abgewechselt werden. Dazu kommt, daß es kaum Probleme mit Einsamkeit etc. geben wird, wenn mehrere Gleichgesinnte das Projekt starten. Weiterhin können sich die Beteiligten gegenseitig psychisch stützen. Wenn ein Beteiligter am Sinn des Projektes zweifelt, können ihn die anderen wieder aufbauen. Ebenso lassen sich schwierige Phasen in der Gruppe nach dem Motto: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ besser überstehen.
Was jedoch nicht unterschätzt werden sollte, ist der Umstand, daß sich Leute, welche sich im anonymen Deutschland gut verstanden, im Ausland plötzlich „in die Haare kriegen“. Dies liegt oft daran, daß alle Beteiligten durch die Umstellung auf die neue Kultur, das Klima, die Umgebung usw. unter einem psychischen Streß stehen, der sich dann in Konflikten untereinander entlädt. Umso wichtiger ist es deshalb, daß sich jeder einzelne Beteiligte der Gruppe mit dem Projekt identifizieren kann. Macht jemand nur deshalb mit, weil er „überredet“ wurde, so wird er früher oder später, wenn Schwierigkeiten auftauchen, resignieren. Auch sollte jeder Beteiligte das Land und die interessante Region mindestens einmal selbst in Augenschein genommen haben, um für sich selbst herauszufinden, ob ihm die Gegend liegt oder nicht. Ebenfalls kann es bei einem Gemeinschaftsprojekt schnell zu Uneinigkeiten beim Besitzrecht kommen.
Um solche Probleme auszuschalten, ist es nötig, daß sich im Vorfeld schon die Beteiligten nicht nur gut, sondern sehr gut kennen. Im Idealfall sollte die Gruppe als Ganzes bereits miteinander längere Auslandserfahrung, möglichst unter Streßbedingungen, gemacht haben. Die gegenseitigen Ziele und Interessen sollten nicht zu weit voneinander entfernt liegen und eine Gruppe sollte auch keinesfalls zu groß sein. Wie gruppendynamische Untersuchungen zeigten, liegt das Maximum bei 20 Personen – oberhalb tendiert die Gruppe dazu, bei Streßbelastung sich in mehrere kleine Gruppierungen aufzuspalten, welche miteinander konkurrieren.
Wichtig ist auch, daß jeder eine eigene Privatsphäre hat. Der Idealfall wäre ein großes Grundstück, auf dem jeder sein individuell eingerichtetes und von den anderen getrenntes Haus besitzt. Weniger ideal ist es, wenn eine größere Gruppe ein einzelnes Haus erwirbt und sich die Zimmer darin aufteilt.
Nicht zu vergessen ist eine saubere, von allen freiwillig unterschriebene Regelung. Mit ihr sollte genau definiert werden, wem was gehört und wer für welche Aufgaben zuständig ist. Es muß ebenfalls klar geregelt sein, was passiert, wenn jemand stirbt (Erbschaft) oder wenn ein Beteiligter seinen Anteil verkaufen möchte.
Das Beste ist sicherlich, wenn zwar ein gemeinsames Grundstück erworben wird, dieses jedoch hinterher beim Grundbuchamt in einzelne, an jeden Beteiligten überschriebene Parzellen aufgeteilt wird, damit die Besitzansprüche klar definiert sind. Eine andere Möglichkeit wäre, wenn die Gruppe das Objekt als Gesellschaft erwirbt, in der dann das Grundstück gemeinsames Eigentum dieser Organisation ist und nur die Häuser darauf in privatem Besitz sind und demnach auch vererbt werden können.
Folgende Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie ein Gemeinschaftsprojekt starten möchten:
? Homogene Gruppe mit gleichen Zielen und Vorstellungen
? Maximal 20 Personen
? Eigene, klar definierte Privatsphäre für jeden Beteiligten
? Klare Besitzregelung
Ist die Frage, ob Gruppen- oder Einzelprojekt geklärt, dann kommt die nächste Frage: Wie wird der Aufbau organisiert?
Welche Länder für Sie persönlich von Interesse sind, hängt davon ab, aus welchem Grund Sie ein fremdes Land suchen. Wollen Sie mehr Geld verdienen, kommen völlig andere Länder in Betracht, als wenn Sie ein Auslandsdomizil zur Flucht vor Krisen bevorzugen. Folgend soll einmal als Beispiel das Land Paraguay unter dem Gesichtspunkt „Krise“ untersucht werden.
Wer die Weltkarte betrachtet, wird finden, daß es nur wenige Regionen gibt, die den meisten oben genannten Anforderungen voll entsprechen können.
Ganz Mitteleuropa scheidet hier aus, da die Bevölkerungsdichte extrem hoch ist, die Lebenshaltungskosten überteuert und insgesamt die Abhängigkeit von der Infrastruktur sowie den Transporten zu hoch ist. Solche Länder werden im Krisenfall unter massiven Schwierigkeiten bis hin zum Bürgerkrieg zu leiden haben.
Kanada, wie auch Nordeuropa ist klimatisch gesehen nicht so günstig, da es im Winter für viele zu kalt ist.
Der gesamte Ostblock ist durch wirtschaftliche Schwierigkeiten so instabil, daß sich diese in naher Zukunft in einem neuen Krieg entladen könnten.
Nordamerika scheidet allein deshalb aus, weil sich die USA als „Weltpolizist“ und durch weitreichende Militäraktionen bei vielen Völkern unbeliebt gemacht haben. Entsprechende Racheaktionen sind daher nur eine Frage der Zeit.
Asien ist im allgemeinen ebenfalls dicht bevölkert und Afrika aufgrund von Rassenproblemen instabil. Besonders Ostafrika steht permanent am Rande eines Bürgerkrieges.
Australien und Neuseeland sind grundsätzlich interessant. Leider ist die Einwanderung dort sehr schwierig und an Bedingungen gebunden, so daß diese Länder für die meisten Menschen kaum in Frage kommen.
Als Beispiel für eine Region, welche interessant ist, kann man Südamerika, speziell Paraguay, nennen. Selbstverständlich kommen auch noch andere Staaten in Frage. Um jedoch grundsätzlich die Herangehensweise an ein potentielles Auswanderungslandes zu zeigen, ist Paraguay ein gutes Beispiel.
Krankenversicherung im Ausland
Wer einige Zeit im Ausland verbringt, der versichert sich am besten bei einer privaten Auslandskrankenversicherung, die bis zu acht zusammenhängende Wochen für nur ca. 8 Euro bei einjähriger Gültigkeit zu bekommen ist. Wenn der Aufenthalt beim zweiten Wohnsitz länger sein soll, kann man sich täglich versichern, was immer noch viel billiger kommt, als die überteuerte deutsche Krankenversicherung. Wer privat versichert ist, setzt für den Aufenthalt im Ausland seine Beiträge durch Aufnahme einer „kleinen Anwartschaft“ aus. So spart er die teuren deutschen Beiträge während des Auslandsaufenthaltes und kommt nach der Rückkehr wieder problemlos in die Krankenversicherung zurück. Wer ganz zu seinem zweiten Standbein wechselt, nutzt am besten anfangs solange wie möglich (meist ein Jahr, bei manchen Anbietern auch mehr) eine Auslandskrankenversicherung in Deutschland, danach eine Krankenversicherung im Auswanderungsland. Am günstigsten ist es für den, der zwischen Deutschland und dem Auslandswohnsitz hin und her wechselt, da dann immer (während des Auslandsaufenthaltes) die billige Auslandskrankenversicherung gilt.
Zusammenfassung und Schlußfolgerungen
Die Gründe für das Auswandern aus Mitteleuropa sind heute vielfältig und reichen vom besseren Gelderwerb über das Sparen von Steuern bis zum zweiten Standbein im Ausland als Schutz vor einer Krisensituation. Tatsächlich drängt die Entwicklung in den Industriestaaten beinahe dazu so zu reagieren: Einmal wächst die Unzufriedenheit, weil die Bedingungen am Arbeitsplatz zunehmend schwieriger werden. Während der Druck dort zunimmt, sinken die Löhne und gleichzeitig die Chancen wieder einen entsprechenden Arbeitsplatz zu bekommen, sollte man die jetzige Stelle verlieren. Zusätzlich explodiert förmlich die Steuer- und Abgabenlast, was den Verdienst noch mehr zusammenschmelzen läßt. Die Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen und sogar beschleunigen. Zusätzlich verschlimmert der Staat die Situation weiter, indem durch immer neue Gesetze und Auflagen die Eigeninitiative erstickt wird. Die Freiheit geht dabei verloren, und das Leben wird immer weniger lebenswert. Weiter sinkt auch die allgemeine Lebensqualität, allein schon dadurch, weil die Gesundheit zunehmend durch schlechte Nahrungsmittel und Elektrosmog beeinträchtigt wird. Eine hohe Bevölkerungsdichte in Mitteleuropa durch unkontrollierten Zustrom von Menschen aus dem Ausland führt zu einer regelrechten Überfremdung. Das Gesamtsystem wird durch diese Faktoren schon erheblich destabilisiert. Die Abhängigkeiten von Technik und Transporten sind in den Industrieländern inzwischen schon so groß, daß bereits eine kleine Krise beispielsweise die Versorgung mit Nahrungsmitteln unterbrechen könnte. Noch schlimmer würde es kommen, wenn die für die Zukunft erwarteten Terroranschläge überhand nehmen. Terroristen könnten mit relativ kleinen Mitteln, etwa durch gezielte Computerangriffe, das Leben in ganzen Kontinenten stillegen. Mit dem Terroranschlag in New York im Jahr 2001 ist die Welt in ein neues Kriegszeitalter eingetreten. Der „Kampf gegen den Terror“ wird zwangsläufig zu entsprechenden Gegenreaktionen führen. Die Sicherheit in den beteiligten Staaten muß darunter leiden. Im gleichen Atemzug versuchen heute die Verantwortlichen einen Überwachungsstaat zu etablieren, in dem die Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden. Meist übersehen wird auch die Labilität des vorherrschenden Finanzsystems, in welchem die Schulden viel schneller steigen als die zugrundeliegende reale Wertschöpfung. Ein Totalbankrott in einem Crash muß dabei die logische Folge sein. Solch eine Wirtschaftskrise würde heute zu katastrophalen Bedingungen in Mitteleuropa führen.
Es gibt also eine ganze Reihe von Gründen, welche eine Auswanderung bzw. den Aufbau eines zweiten Wohnsitzes im Ausland nahelegen. Was für viele dagegen spricht, ist häufig die fremde Umgebung, die neue Sprache, das ungewohnte Klima, fehlende Finanzen, oder das eigene starke Engagement in Mitteleuropa. Die Probleme lassen sich jedoch deutlich mildern, wenn nicht gänzlich ausgewandert wird, sondern das Ausland nur als zweites Standbein gilt, das nur zeitweise benutzt wird.
Besonders die Finanzierung ist von großer Bedeutung. Deshalb muß die jetzige Lebensführung bereits auf solch ein Ziel hin angelegt sein. Schulden verbieten sich genauso wie ein verschwenderischer Lebensstil mit unnötigem Luxus. Grundsätzlich erfolgt die Finanzierung in erster Linie über Einkommen aus der alten Heimat, Ersparnisse durch günstige Lebensführung im Zielland, Steuerersparnisse und erst an letzter Stelle durch Einkommen im neuen Land.
An ein Domizil im Ausland sind eine Reihe von Anforderungen zu stellen, welche in ihren Prioritäten davon abhängen, was der einzelne in erster Linie erreichen möchte. Will er mehr Geld verdienen, dann gelten andere Anforderungen, als wenn er Sicherheit sucht. Der einzelne muß sich über die Rangfolge der einzelnen Punkte klar werden und kann dann in einem Bewertungsschema verschiedene Länder nach seinen Anforderungen vergleichen. Ein Vergleich kann zunächst theoretisch erfolgen und wird, wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist, durch einen Urlaubsbesuch praktisch angestellt.
Das Beispiel Paraguay zeigt, wie es in einem Auswanderungsland aussehen kann.
Dabei muß ein Domizil im Ausland gar nicht teuer sein. Alles hängt davon ab, wie hoch die Ansprüche sind. Sind diese klein, so läßt sich schon mit relativ wenig Geld viel erreichen. Sind diese hoch, so muß teure Technik beschafft werden.
Wer heute etwas hinter die Kulissen schaut, wird feststellen, daß dort kaum noch einer unserer Entscheidungsträger an einen wirklichen Aufschwung in den Industriestaaten glaubt. Vielmehr sind die reichen Familien schon seit einiger Zeit alle in Auswanderungsländern anzutreffen und haben ihr zweites Standbein für den Krisenfall bereits aufgebaut.
Alles in allem kann jedem nur empfohlen werden, sich mit einem Auslandsdomizil zu beschäftigen. Viele, vor allem qualifizierte, intelligente Leute unternehmen jedes Jahr diesen Schritt. Kaum einer von denen bereut die Entscheidung. Die meisten sagen im Gegenteil, daß sie erst im Ausland wieder erfahren haben, was eigentlich „Freiheit“ bedeutet. Nicht zuletzt die Tatsache, daß sich Mitteleuropa eindeutig auf einem immer steileren Abwärtstrend befindet, legt solche Gedanken nahe. Wie heißt es im Sprichwort? „Den letzten beißen die Hunde!“