Archiv für Mai 2012

Vortrag auf der Stuttgarter Invest Messe 28.4.2012

31. Mai 2012

Vortrag zum Thema: „Was erwartet uns? Crash, Deflation, Überwachungsstaat“




Deflation kommt – Günter Hannich auf der Hauptbühne der Stuttgarter Invest Messe am 28.4.2012

11. Mai 2012

Bei dem Streitgespräch zwischen dem Deflationsexperten Günter Hannich und dem Börsenexperten Rolf Morrien ging es vor allem um die Sichtweise über Inflation und Deflation.

Günter Hannich wies darauf hin, dass eine Inflation noch nie angekündigt wurde. Es war gerade immer das charakteristische für eine richtige Inflation, dass niemand – nicht einmal die Insider in Banken – darüber Bescheid wussten und diese plötzlich einsetzte. Würde eine Inflation angekündigt werden, dann wäre so ein Vorhaben für den Staat sinnlos, weil die Menschen rechtzeitig vor einer solchen ausweichen können. Genau das passiert heute und es wurde eine regelrechte Immobilienblase aufgetan, in die viele Anleger ihre letzten Gelder aus Angst vor einer Inflation versenken. Doch gerade Immobilien sind später dann für den Staat am besten zu greifen, können beliebig besteuert oder sogar enteignet werden. Hannich sieht deshalb in der heutigen Inflationspropaganda eine gezielte Desinformationskampagne, um die Anleger eine Falle zu locken. Würde eine Inflation wirklich drohen, dann würde das zuletzt in allen Medien dermaßen thematisiert werden, wie es heute wird.

Noch eine weiteres Argument zeigt, dass keine großartige Inflation kommen wird: Auch würde heute keine Bank Kredite zu Niedrigstzinsen verleihen, wenn wirklich eine Inflation anstünde. Immer gehen die Zinsen parallel zur Inflationsrate. Mit steigenden Zinsen sichert sich eine Bank gegen den kommenden Kaufkraftverlust ab. Wenn heute jedoch die Zinsen immer mehr fallen, dann droht keine Inflation, sondern eine Deflation.

Die Deflation jedoch wird heute gar nicht thematisiert, weil sie erheblich schlimmer ist als jede Inflation. Inflationen hatten wir schon viele: In den siebziger Jahren hatten auch wir in Deutschland Inflationsraten von 15%, ohne dass das jedoch ein großes Problem gewesen wäre – im Gegenteil: Nie konnten sich mehr Menschen ihr eigenes haus leisten. Selbst einfache Arbeiter konnten problemlos Wohneigentum erwerben – etwas, was heute die meisten Akademiker nicht mehr schaffen. Auch viele Entwicklungsländer hatten zum Teil tausende Prozent Inflation im Jahr – ohne dass das zu großer Armut geführt hätte.

Ganz anders die Deflation. In der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre hatten wir nur 10 Prozent Deflation. Diese waren aber um Dimensionen schlimmer als die Hyperinflation von 1923. Nicht umsonst schafften die Nationalsozialisten es 1923 nicht an die Macht zu kommen, wohl aber in der Deflation der dreißiger Jahre. Günter hannich sieht deshalb auch heute wieder ganz klar eine Deflation kommen.

Rolf Morrien sah das jedoch anders und meinte, die Inflation würde langsam beginnen und dann ganz plötzlich einsetzen. Alles in allem eine interessante Veranstaltung, welche die verschiedenen Sichtweisen darstellt.